Montag, 7. April 2014

12.03 Heut könnt auch Freitag der 13. sein!!!

Mittwoch,12. März 2014

Es ist immer noch wolkenverhangen, kein Südalpenpanorama. Eigentlich soll man hier bei schönem Wetter alle Gipfel und sogar den Mount Cook von der anderen Seite sehen. Wir sehe nichts, machen aber einen Strandspaziergang bis zur Lagune von Okarito. Das Meer ist aufgewühlt und strömt wild in die Lagune und aus der Lagune heraus. Dieses 30-Einwohner-Dorf ist bekannt, weil hier die Autorin Keri Hulme des Romans "Unter dem Tagmond" (1984) wohnt.
Da ich meine Schuheinlagen bei der gestrigen Gletschertour in den Kletterstiefeln vergessen habe, fahre ich (nach vorherigem Anruf und Bestätigung, dass sie gefunden wurden) die ½ Stunde zurück gen Franz Josef Glacier.Somit trennen sich Julias und meine Wege kurzfristig und sie fährt schon mal die Westküste ein Stück hoch.
Kaum auf die Hauptstraße abgebogen, sehe ich, das mein Handy ein Wackelkontakt hat und nicht richtig auflädt (ich habe es in die Zigaretten-Anzünder-Buchse gesteckt). Ich fahre rechts ran bzw. links ran - auf einem Wiesenstück zwischen Begrenzungspfählen. Auf einmal merke ich, wie mein Wagen anfängt abzusinken… Zuerst denke ich, ich hätte Wahrnehmungsstörungen, aber dann merke ich wie ich immer tiefer absinke. Ich versuche rauszufahren – vorwärts, rückwärts und versinke immer mehr. Mit Mühe steige ich aus dem Wagen, denn er hat schon extreme Schräglage. Ich bin total aufgeregt und weiß nicht was ich machen soll…Ich bin hier so abgelegen, dass es kein Handyempfang gibt und es fahren auch kaum Autos vorbei… irgendwann kommt eins aus der Gegenrichtung und hält an. Es ist ein Kiwi und sehr nett und er beruhigt mich. Er schaut sich das Malheur an und meint: ´Big Problem…´! Er hält einen Wagen in die andere Richtung fahrend an und sorgt dafür, dass dieser mich in den nächsten Ort zu einer Werkstadt fährt. Und so geschieht es. Die 18km werde ich zum nächsten Ort zu einer Pannenhilfe gebracht. Gemeinsam fahren wir zurück und ich erfahre, dass es hier öfter passiert. Wir wären immerhin in einem Regenwald und da ist der Untergrund so aufgeweicht, dass oft Erdplatten wegbrechen... Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist…Der ganze Spaß kostet mich 125NZD...

Nachdem ich die Einlagen geholt habe, nehme ich Kontakt mir Jule auf, denn irgendwann funktioniert auch das Netz wieder.
Der Pannenhelfer hat mir gesagt ich soll nicht in Franz Josef Glacier tanken, sondern in dem Ort danach – das wär wesentlich billiger! Gesagt getan und was sehe ich – aber leider erst als ich vollgetankt habe (148NZD!!!) – der Sprit ist hier um 30 Cent teurer… Erst in dem Ort danach, in Hokatika, hätte ich das Schnäppchen schlagen können …

Ich halte noch kurz in der alten Goldrausch-Stadt Ross an, aber nur ein paar alte sehr charakteristische Kneipen erinnern an den "Goldrausch" von 1880. Dann treffe ich Jule in der Jade-Stadt Hokatika. Hier kann man überall teure Jade-Arbeiten kaufen, da der Stein hier im Fluss vorkommt. Demnach reiht sich ein Geschäft an das andere. Vor lauter Schreck muss ich nun was essen und bestelle in einem Imbiss das hiesige Regionalgericht Whitebait. Viele kleine Fische in einer Art Brandteig. "Das schmeckt nach gar nichts! Wie ein Berliner ohne Zucker", mein Fazit.
Uns gefällt es hier nicht und wir fahren weiter zu dem Highlight der Westküste: den Pancake - Rocks von Punakaki. Dort war ich ja schonml vor einigen Wochen. Aber diesmal kommt die Sonne raus - wie auf Kommando, endlich nach drei Tagen!
Aus der Nähe sehen diese dünnen Gesteinsschichten sehr bizarr aus. Wir laufen noch einen kleinen Walk, den Truman-Walk, bis zur Küste runter. Aber leider versinkt die Sonne in den Wolken und nicht im Meer. Also bleiben uns das Alpenpanorama und die angeblich außergewöhnlichen Sonnenuntergänge an der Westküste verwehrt. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher in eine Glühwürmchen-Höhle, wo wir uns fast verirren.

Das Wetter und die Sandflies treiben uns vorwärts und wir fahren noch 45 Minuten bis Charlston und haben somit die Westküste fast abgefahren: in drei Tagen 532 km klingt nicht viel, aber diese Küstenstraßen ziehen sich, aber sind bei schönem Wetter sicher wunderschön.

 

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