... Heike um die Welt ...: 15.2 Wandern, wandern und nochmal wandern

Samstag, 15. Februar 2014

Heute sind ´meine Jungs´ wieder weg und ich frühstücke alleine mit grandiosem Blick auf die Berge als Giovanni aus Italien ankommt – ein Traveller auf Unterkunftssuche. Ich kenne mich ja schon aus J und gebe ihm ein paar Tipps.
Heute gehe ich wieder wandern. War bisher nicht der Typ aber hier bietet es sich an und es macht Spaß. Mir wurde im DOC empfohlenen, den ´Bailey Hut Spur Track´ zu einem grandiosen Aussichtpunkt zu gehen. Ich bin fast alleine Unterwegs und treffe die ganze Zeit nur 5 Wanderer. Trotzdem gefällt es mir. Es ist eine 4 Stunden Tour mit traumhaftem Bergpanorama. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
Nachmittags gehe ich nochmal ins Sportlercamp (sie sind schon weiter gezogen), genieße das Camp-Flair und esse eine gesunden Salat – köstlich zubereitet. Alle Aktiven humpeln, schleppen sich vorwärts oder werden gestützt und lassen sich z.T. (in einem großem Massagezelt) wieder aufpeppen.
Mittlerweile ist ´Arthur´s Pass Village´ wieder leer geworden, denn sowohl Passive als Aktive sind weitergezogen und so brutzele ich mir abends Eier vor meinem Camper, als ein ´Kiwi´ vorbeikommt. Er ist sehr gesprächig und fragt, ob er sich zu mir gesellen dürfte - es sähe so gemütlich bei mir aus und er wär auch alleine. Ich habe nichts dagegen, denn er schein sehr nett zu sein.
Es ist Glenn, 48 aus Christchurch, wohnt im Moment auf den Philippinen, ist Statistiker von Beruf, hat auf den Pazifischen Inseln gelebt und die ganze Welt schon bereist. Er ist Naturmensch durch und durch, gut durchtrainiert und seine spezielle Vorliebe gilt den Vögeln. Wie sitzen länger zusammen und haben viel zu erzählen. Er fragt mich ob ich schon den ´Avalange Peak´ bestiegen hätte und ich sage, dass ich zu unerfahren bin und mir das nicht zutrauen. Er sagt, dass er morgen dort hoch will, denn das Wetter soll perfekt werden – so wie es nur wenige Tage im Jahr ist. Wenn ich mit will, soll ich um 8am im Café sein. Ich sage, dass ich es mir überlegen will. Sein Vorschlag, noch mit im Bach schwimmen zu gehen lehne ich jedoch dankend ab. Die Neuseeländer sind alle so unkompliziert, nett und ohne Hintergedanken. Ich bin häufig noch skeptisch (vielleicht auch gesundes Misstrauen) denn ich kenne das nicht so … muss noch viel lernen ….
Ich kann die halbe Nacht nicht schlafen, weil ich nicht weiß ob ich mit soll. Ich habe Blasen an den Füssen (eine Blutblase am Zeh und je eine Wasserblase an den Fersen) und ich weiß nicht ob ich fit genug bin, sein Tempo mithalten kann? Laut Plan dauert die Tour 6-8 Stunden durch steilstes Gelände... Ich möchte total gerne…. Ich bin hin- und hergerissen – es ist DIE Gelegenheit meinen ersten Berg zu besteigen…