Mir kommt ein Prospekt in die Hände ´Road Runner´- eine lokale Autovermietung. Ich vergleiche die Preise mit 3 anderen, größeren Anbietern, frage im Hostel an der Rezeption nach (sie meinen ist gut) telefoniere und – unverhofft kommt oft - 15 Minuten später holt Randel, der Besitzer von ´RoadRunner´ mich ab. Ich schaue mir den Wagen an der Station an, eine CamperVan, Honda Odysseys, wir sprechen alles durch und ´zack´ ich schlage zu. Ich bin überrascht von meiner Entscheidungsfreudigkeit (wäge ich doch sonst immer viel und lange ab und kann mich nicht entscheiden). Ich kann den Wagen aber erst in 4 Tagen haben, was mich nicht stört, denn ich möchte erst nach ´Kaikoura´ (ein kleiner Ort 2 Stunden nördlich - Wale sichten und mit Delfinen Schwimmen). Ich zahle den Wagen an und kümmere mich um einen Bus nach `Kaikoura´ für den nächsten Tag.
In nur 2
Stunden habe ich das alles erledigt!, so dass ich jetzt Zeit habe für eine
Stadtbesichtigung bzw. meine Einkäufe.
Ich fahre in
die Stadt … aber es gibt keine Innenstadt… Christchurch ist wie ausgestorben –
ein Geisterstadt. 80% der
Stadt, v.a. der Innenstadt existiert nach dem Erdbeben (2011) nicht mehr bzw. gibt es Bauruinen
mit Grundstücken die nicht betreten werden können. Im Zentrum gibt es riesige
Flächen die eingezäunt sind. ChCh ist eine 350.000 Einwohner Stadt – aber sind
kaum Menschen/Autos auf den Straßen.Im Zentrum gibt es eine Container-Mall – ein Einkaufszentrum - jedes Geschäft in einem Container und hier herrscht eine angenehme Atmosphäre. Alles ist bunt angestrichen und geschmackvoll verziert. In einem Container entdecke ich einen ´Kathmandu´(Outdoor-Laden), und kaufe mir diverse Kleidungsstücke (Wanderschuhe, warme Hose und Socken).
Beim Wandern
durch die Stadt fallen mir viele Wandgemälde und Kunstobjekte auf. Man versucht
der Stadt einen angenehmen Anstrich zu geben, was auch gelingt. Wo möglich,
wurden/ wird mit viel Ideenreichtum und Tatkraft kunstvoll Akzente gesetzt.
Das Erdbeben
ereignete sich im Rahmen der seit dem 4. September 2010 anhaltenden Nachbeben
des Darfield-Erdbebens,
das seinerzeit die Stärke 7,1 aufwies. Die 4825! registrierten Nachbeben über
2,0 in den knapp 6 Monaten zwischen den beiden zerstörerischen Hauptbeben vom
4. September und vom 22. Februar zeigten, dass sich der Untergrund noch lange
nicht gesetzt hatte. Es kamen 185
Personen ums Leben und es gab über 7.500 Verletzte. Noch heute gibt es Gebäude,
wo nicht entschieden ist, was damit geschieht, die aber nicht betreten werden
können. Unter den schwer beschädigten oder größtenteils zerstörten Bauwerken
waren auch viele denkmalgeschützte historische Bauten, Entweder stürzten die
Gebäude komplett ein und/oder gingen in Flammen auf oder wurden so zerstört,
da sie nicht mehr betreten werden konnte.Da NZ zwischen der pazifischen- und der australischen-tektonischen Platten liegt, gibt es ca. 3000 Erdbeben im Jahr. Eins habe ich auch schon gespürt ...
Ich komme an einem Kino vorbei und habe Lust heute Abend den Film ´Railway Man` zu sehen. Ich kaufe mir ein Ticket. Der Film gefällt mir sehr gut. Als ich aus dem Kino komme und die 25 Minuten nach Hause gehen muss (denn es fahren keine Busse mehr) ist es sehr unheimlich durch die Geisterstadt zu gehen. ..
Die Innenstadt
Container stützen Hauswände
Kunstvoll verziert Nischen, Ecken und Wände, machen das Zentrum etwas wohnlicher
Die ´Container-Mall´ in der City
Eine Museum bzw Informationsstätte
Das Kino
Hier kann man selber `Wünsche für ChCh´ eintragen
Blumenfestival
Kiwi - ein flugunfähiger Vogel und das Wahrzeichen NZ´s
Auch ein Wahrzeichen der Stadt wurde erheblich in Mitleidenschaft gezogen, so stürzte der Kirchturm der ´Christ Church Cathedral´ zur Hälfte ein und beschädigte Teile des restlichen Gebäudes.
Mein Nachhauseweg nach dem Kino
Überbleibsel eines Parkhauses, dass noch abgetragen werden muss
Oberflächenzerstörung durch Erdbeben hier noch sichtbar
...ein riesiges Gelände - hier war es richtig gruselig im Dunkeln herzugehen ...
Tiefe Strassenrisse
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