Samstag, 15. März 2014

09.2 Schwimmen mit Dusky Delfinen - ein Traum geht in Erfüllung

Sonntag, 9. Februar 2014

Ich wollte schon immer Mal mit Delfinen schwimmen und zwar nicht mit gezähmten, gefütterten und eingezäunten, sondern mit welchen in freier Wildbahn. Und das ist hier möglich. Die Sichtungssicherheit liegt hier bei ca. 95% - fast einzigartig auf der Welt.
An der Küste vor Kaikoura verläuft ein tiefer Canyon mit verschiedenen Wasserwärme-Schichten und die Artenvielfalt an großen und kleinen Meerestieren ist enorm groß.

Wassersituation vor der Küste - ein Modell
es zeigt sehr anschaulich die Größenverhältnisse und wie der Canyon unter Wasser vor der Küste aussieht


Die ´Swim with the Dolfins´ Tour (von ´Dolphin Encounter´) beginnt um 5am. Ich stehe um 4.30am auf (extrem früh für mich!), fahre mit dem Fahrrad zum Hafen und bin die Erste am Treffpunkt.


Dann kommt der Nächste…. Ich traue meinen Augen nicht…. Es ist ´Leo´ wir können es beide nicht fassen…
Leo kommt aus Oregon/Amerika und hat eine Computerfirma und arbeitet von unterwegs und möchte viele Monate die Welt bereisen.…ich habe Leo in ´Sapa´, einem Bergdorf in Nordvietnam (Anfang Oktober letzten Jahres) morgens um 7am in meinem Eden-Hotel kennengelernt. Damals checkte ich aus, er ein. Er fragte mich wo ich hin wolle und als ich ihm erzählte, dass ich zu dem ´Love-Market´ in ´Ba Ca´, den es nur einmal in der Woche nämlich Sonntags gibt, wolle, fragte er mich ob ich etwas dagegen hätte wenn er mitkäme. Ich hatte nichts dagegen. Gesagt getan und so fuhr ich mit Leo und der Gruppe (ich hatte eine Tour gebucht und Leo konnte kurzfristig nachbuchen) drei Stunden hoch in die Berge. Wir hatten einen amüsanten und interessanten Tag. Dieser Markt in den Bergen ist sehr speziell. Es kommen die Minderheiten der umliegenden Dörfer (in Ihren farbenprächtigen-traditionellen Kleidern) zusammen und die Mädchen und Jungen im heiratsfähigen Alter (14-16Jahre) versuchen dezent einen Partner zu erspähen. Das Ganze natürlich unter den Augen der begleitenden Eltern. Außerdem ist der Markt ein Bauern- und Viehmarkt und es geht sehr turbulent zu. Hier haben wir auch zum ersten Mal einen Wasserbüffelmarkt gesehen. Die wurden versteigert (so unter der Hand, versteckt in Kleingruppen, für den Meistbietenden und mit Handschlag) – sehr interessant. Ein Büffel ist ca. 2000€ wert. Wir beide hatten so etwas noch nicht erlebt und waren sehr beeindruckt - unglaublich. Wir sahen auch hier das erste Mal wie Hunde getötet und in Suppen verkocht werden. Wir sahen einen großen Hund, der mit einem Messer getötet wurde, in der Gosse ausblutete und dann rasiert wurde und in einen riesigen Suppentopf kam….Wir trauten damals unseren Augen nicht und ich war froh das Leo an meiner Seite war. Hier auf dem Markt hatte ich auch mein bisher grausigstes Erlebnis. An einem Stand auf dem Viehmarkt (ich war an dem Stand mit 2 anderen aus unserem Bus) wollte eine von uns einen Hund freikaufen. Es war ein Welpe und sah total süß aus. Sie wollte den Hund in die Freiheit entlassen – obwohl wir meinten, er könne dort bestimmt nicht lange überlegen. Wir standen also da und sie zeigte auf den kleinen Süßen. Der Besitzer nahm ihn und verschwand. Als er wiederkam hatte er den Hund zerhackt und ihn uns in der Tüte überreicht ... Mein schrecklichstes Erlebnis … Wir waren alle ganz fürchterlich traumatisiert…. Nach dem Markt trennen sich Leos und meine Wege – ich fahre zurück nach Hanoi und er bleibt in Sapa...
Leo in Sapa/NZ
Leo Solettis Foto
 
Das alles lassen wir Revue passieren – es ist toll – wir können es immer noch nicht fassen… Wir freuen uns riesig uns zu sehen!
Mittlerweile sind auch die Anderen für die Tour da. Wir werden hereingeführt, müssen warten und schauen uns schon mal einen Einführungs-Film an. Das Wetter ist draußen vor der Küste sehr stürmisch, wird uns gesagt. Wir warten 30 Minuten und dann kommt die Nachricht: „ Die Tour fällt aus, wegen zu hohem Wellengang“! Wir sind total traurig – haben wir uns doch so gefreut. Beim Rausgehen fällt mir ein, ich könne mich für die nächste Tour um 8am (am selben morgen) versuchen anzumelden. Leo und ich sind gleich die Ersten am Schalten und ich habe Glück denn es gibt nur noch einen Platz. Leo kann leider nicht, da sein Bus um 10Uhr fährt L. Nach einem Kaffee trennten sich wieder unsere Wege. Wir überlegen ob wir uns zusammen den CamperVan mieten wollen – aber das wollen wir per Mail noch besprechen…
Um 8am bin ich wieder da und siehe da, die Tour findet statt - ich freue mich riesig! Ich leihe mir eine GOPRO, sodass ich, unter Wasser, filmen und fotografieren kann. Wir bekommen eine Einweisung (wieder der 20minütige Film) und dann ist Anprobe für Neoprenanzug, Schnorchel, Maske und Schwimmflossen und dann geht los. Wir sind 40 Leute, verteilt auf 2 Busse. An der Ablegestelle angekommen wird die Gruppe nochmal um die Hälfet geteilt und wir besteigen mit 10 Aktiven das Boot. Kaum abgelegt peitschen uns auch schon die Wellen entgegen und das Boot kommt derbe ins schaukeln. Der Kapitän fragt ob welche an Bord sind, denen der Wellengang zu heftig ist und es meldet sich ein Pärchen. Sie haben Angst und so fahren wir wieder an Land und lassen sie raus. Dann wird’s ernst….
Der Dusky Dolfin (Schwarzdelfin) ist ein sehr geselliger und verspielter Delfin, der in den Küstengewässern der südlichen Hemisphäre vorkommt. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu 2 Metern und eine Masse von etwa 100 Kilogramm, die größten Exemplare finden sich in den Küstengewässern vor Peru. Die Rückenfärbung der Delfine liegt zwischen dunkelgrau und schwarz, wobei ihre Finne an der Vorderkante dieselbe Färbung trägt, an der Hinterkante jedoch deutlich heller ist; die Kehle und der Bauch sind hellgrau bis weiß. Auf jeder Seite verläuft ein weißer Streifen vom Rücken bis hin zu einem breiten, hellgrauen Fleck am Schwanz.  
 Dusky Dolphins
 
 
Durch extremen Seegang (wir können uns kaum vorwärts bewegen, werden hin- und hergeschleudert) bahnen wir uns unseren Weg durch den Pazifik auf der Suche nach Dusky-Delfinen. Über die Hälfte von uns hängt schon über Eimern (vorsorglich haben wir viele an Bord) – ich bleibe zu Glück verschont! Wir sollen mit Ausschau halten und über Funk bekommen wir die Info, die Delfine sind gen Süden unterwegs. Wir fahren fast 40 Minuten, da sichten wir die Ersten. Wir müssen uns fertigmachen und uns (immer zu 4t) auf die kleine Plattform am Heck setzten und auf das Signal zum reinspringen warten. Das kalte Wasser (16Grad) umspült uns und der starke Wellengang hebt das Boot mehrere Meter hoch und runter. Dieser heftige Wellengang und der Gedanke, dass es unter uns 2000m steil bergab geht, jagt mir große Angst ein – doch der Wille mit Delfinen zu schwimmen ist größer. Wir befinden uns nun mitten in einem Dusky-Delfinrudel, 200 -300 sollen es sein. Ich hab das Gefühle ich träume. Schnell die Maske auf und Schnorchel in den Mund, alles festhalten und … das Signal ertönt und wir müssen uns reingleiten lassen. Ich mache all das, was wir gesagt bekommen haben: laut singen (in den Schnorchel rein – vor lauter Aufregung fällt mir nicht besseres ein als ´Hänschen klein´…) und wenn ein Delfin Interesse zeigt und vor einem halt macht bzw einen umkreist, so sollen wir uns auch im Kreis drehen immer in dieselbe Richtung. Einem Delfin gefällt wohl mein Gezappel und Gesinge – (bzw. denkt er sich wohl, wie albern und peinlich ist die denn … J)))) und er kommt und schaut mich an. Nun in die Augen schauen (wurde uns auch gesagt) und kräftig weitersingen und im Kreis schwimmen – mein Liebling schwimmt 4x um mich herum, zum Greifen nahe. Aber wir dürfen sie nicht anfassen, ich mache es auch nicht obwohl ich gekonnt hätte. Es kommen sogar mehrere Muttertiere mit ihren Jungen im Schlepp vorbei – total niedlich.
Dann kommt das Signal wieder und wir müssen schnell wieder an Board. Alle angekommen geht es nun mit viel PS an dem Rudel vorbei. Bei angemessener Entfernung springen wir wieder rein und das Delfinrudel schwimmt wieder durch uns durch – ich erlebe ähnliches wie beim ersten Mal. Das Ganze machen wir noch 3mal. Es ist fantastisch! Ich habe viel gefilmt und viele Fotos unter Wasser gemacht. Diese sind aber mit meiner Kamera gemacht.
Fotoimpressionen - Schwimmen mit Dusky Delfinen


 
Hunderte von Delfinen um uns herum

 







 






 
Alle sind schon umgezogen, haben eine heiße Dusche an Bord genossen und bekommen ´Hot Chocolate´ und Kekse (zumindest die, die sich nicht übergeben, denn der Wellengang ist noch nicht besser). Ich bin so fasziniert, ´in Trance´ und verfolge die Delfine, so dass ich ganz vergesse mich umzuziehen. Unser Guide macht mich drauf aufmerksam und meint ich soll mich umziehen und heiß duschen, damit ich mich nicht erkälte...

 
 
 


 

  

 

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