Donnerstag, 19. September 2013

Datong

Montag, 26. August 2013

Wir beziehen das schöne Datong Hotel für 2 Tage - die Zivilisation hat uns wieder!!! :-)
Die 1,4 Mill. Industriestadt Datong (bedeutet "Große Einheit") ist ein Schwerpunkt des Maschinenbaus und bildet das Zentrum eines Kohlebeckens. 2007 wurde eine neue Bahnlinie zwischen Datong und Peking gebaut, die nicht mehr über die Bergpässe durch die große Mauer führt und wird nun oft auch für die Züge aus Sibirien und der Mongolei kommend benutzt. Hier gibt es hier die weltberühmten Yungang-Grotten (Höhlenkloster), eine Neun-Drachen-Wand(die größte in China) und die Hängenden Klöster von Xuankongsi.
In nur 5 Jahren hat es Datong geschafft zu einer Millionenstadt zu werden und wird zunehmend größer. Ganze Stadtteile werden in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft. Die Stadt ist sehr gepflegt und sauber und die Chinesen auffällig freundlich und hilfsbereit.
Nach dem Frühstück werden wir von Yu (er stellt sich uns als Heinz vor) und einem Fahrer abgeholt und besuchen die "Yungang-Grotten" und dann das "Hängende Kloster" - wir haben einen deutschsprachigen Führer.
In den Yungang-Grotten (Höhlenkloster,UNESCU-Weltkulturerbe) erstrecken sich auf über 1000m Länge ca. 53 in Sandstein gehauene Höhlen. Sie beherbergen 50.000 Statuen und Reliefs aus der Zeit zwischen 450 und 500 nach Christus.
Das berühmte  "Hängenden Kloster" schmiegt sich mit seinen 40 kleinen Hallen in drei Etagen an die als Rückwand genutzte Felswand. Die Anlage stammt US dem 6. Jh und vereint als einziges Kloster im Land Elemente aller drei Hauptreligionen (Buddhismus, Konfuzianismus, Daoismus).
Danach gehen wir mit Yu und dem Fahrer chinesisch Essen. Köstlich ein Traum! Es ist eine Lokalität für "locals". Dort angekommen diskutiert er einen Tisch aus, denn er ist mit unserem nicht zufrieden, wir ziehen 2x um und dann bekommen wir heißes Wasser (wir wollen Getränke bestellen, aber es gib nur Bier und heißes Wasser). Yo packt eine Tüte mit losem Tee aus und krümelt ein paar wenige Stückchen hinein. Gerade soviel das der Tee etwas Farbe bekommt. Yu erzählt uns, das die meisten Chinesen sehr arm sind, und dass es, wenn überhaupt nur 1x die Woche Fleisch gibt. Meistens steht Chinakohl und Reis auf dem Speiseplan. Aber er sagt auch, dass es den Menschen besser geht als zu Maos Zeiten. Er spricht über die Ein-Kind-Familien-Politik und darüber, dass es ca. 7000€ kostet, wenn Eltern ein 2. Kind bekommen (Beamte verlieren sogar ihre Arbeit, wenn sie es wagen ein Zweites zu bekommen). Heutzutage wollen junge chinesische Pärchen oft gar keine Kinder mehr, weil alles schwierig und sehr teuer ist und sie auch zunehmend freiheits- und konsumliebend sind.
Am nächsten Tag, der zur freien Verfügung steht, schau ich mir die Drachenwand an. Die ursprünglich als Sichtblende und Geistersperre für den Palasteingang gedachte Wand, mit einem Mosaik aus Keramikziegeln, stammt aus der Zeit der Ming-Dynastie.
Immer wieder (bestimmt 6x) werden wir von Chinesen angehalten und gefragt, ob sie ein Foto mit uns machen dürfen. Oft schauen sie uns an und lachen, oder/ und zeigen mit dem Finger auf uns. Wir müssen wohl sehr komisch aussehen für sie... mit unseren Langnasen! Komme mir vor wie im Zoo!!!!
Die Menschen hier sind unglaublich freundlich und hilfsbereit. Sie nehmen sich Zeit einem den Weg zu erklären oder begleiten einen gleich. Diese Erfahrung mache ich gleich 3x. Zuerst eine Frau (begleitet mich 10 Min.) aus dem Elektroladen, dann ein junge Mann aus einem Sportgeschäft (er geht mit mir ca. 15 Min.) und dann ein junger Mann den ich in der Buchhandlung treffe. Er begleitet mich über 3 Stunden!!! Er ist mir behilflich bei der Suche nach einem Reiseführer über Japan. Wir gehen in 2 große, internationale Buchläden und dann moechte ich noch zu ChinaMobile- mir eine chinesische Prepaidkarte kaufen. Dort muss er sogar seine Personaldaten für mich zur Anmeldung hinterlegen (man muss sich nach der Vertragslaufzeit unbedingt abmelden, sonst bekommt man in China nie!!! mehr eine Prepaid-Karte). Zwischendurch fahren wir Taxi, Bus und machen noch etwas Sightseeing. Dann besteht er noch darauf mich ins Hotel zurückzubringen Er hat bis dahin alles bezahlt, obwohl ich es nicht wollte. Vom Alter her hätte er mein Sohn sein können ... unglaublich ... so etwas habe ich noch nie erlebt.
Abends auf eigene Faust zum Bahnhof und Abfahrt von Datong nach Peking um 22pm.


Sonnen- Mundschutz ganz wichtig!!!
Oft auch noch mit Schirm auf Moped!!!
Helm, ueberbewertet :(





Himmelswaechter, oft mehrereMeter hoch, stehen in buddhistischen Tempeln (blicken immer furchterregend).





Neun-Drachen-Wand (Sicht- und Geisterschutz)





Ganze Stadtteile werden in Datong innerhalb kuerzester Zeit aus dem Boden gestampft. Dieser Stadtteil, noch im Bau, aber fast fertig (gruselig dadurch zu gehen)





Huayan-Si Kloster, mitten in Datong-Stadt ist ein bedeutendes Tempelkloster aus dem 11. Jahrhundert.


Einkaufsstrasse in Datong - abend und am Wochenende quirlig - vormittags wie leergefegt





Unser Hotel, Daton-Hotel, bei Nacht




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Das "Haengende Kloster" von Datong. Es klebt an dem Berg, der sich gegenueber des "Heng Shan Berges" befindet, einem der 5 mytischen, heiligen Berge Chinas.






Yungang-Grotten, hier stehen mehrere Tausend Buddhas in allen Groessen (handgross bis riesig alles vorhanden, teils bis zu 18 Metern)




... man beachte die kleinen Gestalten vor dem grossen Buddha ...








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