Montag, 5. August 2013
Wir haben ein Frühstückspicknick von unserer Gastfamilie mitbekommen und frühstücken im Zug... wir rollen langsam durch dir Vororte und Randgebiete von Irkutsk... Angekommen!
Irkutsk ist eines der schönsten und interessantesten Städte Sibiriens. Die ca. 500.000 Einwohner zählende Metropole wird auch das "Paris Sibiriens" genannt.
Am Bahnhof angekommen ist gleich ein internationales Flair zu beobachten - zum ersten Mal, seid Moskau.
Im Zug gegenüber steigt eine Horde Menschen aus zahlreichen Waggons, viele mit einem Fähnchen in der Hand (das markiert die Reiseleitung). Der Zarengold! Das bessere und teurere Pendant zu unsere Transsib, ist eingetroffen und wir erblicken, zum ersten Mal massenhaft europäische Touris, die wie die Schäfchen hinter ihren Guides herlaufen. Wir sind froh anders gereist zu sein und den Kontakt zu den Einheimischen erlebt zu haben.
Am Bahnhof empfängt uns Nikita und geleitet uns zu seinem Minibus. Er wurde uns als englischsprechender, freundlicher und kommunikativer Fahrer empfohlen... schaun wir mal...
Nikita ist genau das Gegenteil von dem, wie er uns in den Reiseunterlagen beschrieben wurde. Er spricht KEIN Englisch, ist EXTREMST muffelig und geht überhaupt NICHT annähernd auf unsere Wünsche ein (z. B. wollen wir nochmal kurz ins Internetcafe, da es auf Olchon/Baikalsee keine Internet/Telefon-Netz geben soll). Für uns ist er dr Pseudonikita. Wie wir hinterher erfahren, ist der wahre Nikita der Vermieter unseres Feriendorfes, wo wir hinfahren (ein russischer Meister im Tischtennis).
Also, ab in den Minibus und los gehts ...
Im Höllentempo brettern wir über Sand- und Schotterpisten. Pseudonikita rast wie der Teufel in Person- so was haben wir noch nie erlebt. Wir werden durchgerüttelt und schleudern durch den Wagen. Die Dichtungsgummis des eines Seite Fensters lösen sich und das Fenster droht heraus zufallen. Ricard und Judith haben ein Sitzbank nach hinten gewechst (zum Glück gibt es diese Alterntive) da die Fensterscheibe der Schiebetür droht rauszufallen. In letzter Minute können wir Pseudonikita zum Anhalten bewegen um Schlimmeres zu vermeiden - er drückt salles wieder fest . Hochgewirbelte Steinchen ... Dann werden auf einmal aus zwei Spuren drei und die Mittlere für beide Fahrtrichtungen. Es geht den Hügel hoch, plötzlich kommt über die Spitze ein Auto auf uns zu, wir bremsen fahren zur Seite. Wir drei schauen uns an, die Angst steht uns ins Gesicht geschrieben. Wir sagen nichts.. ich auch nicht, obwohl ich vorne sitze ... wie gelähmt verharren wir in unseren Sitzen ... und so geht es weiter bis zum Fähranleger, knapp 4 Stunden!
Etwas Schwund ist immer :-)
Dort warten wir 2 Stunden in brüllender Hitze. Hier herrscht das absolute Chaos, wildes Auf-die-Fähre-fahren ... wer am lautesten Schreit und sich vordrängelt kommt zuerst. Einheimische haben Vorrang.
Impressionen am Fähranleger
Nach 2 Stunden Wartezeit sind auch wir an der Reihe. 20 Minuten Überfahrt, ein Traum! Wir sind entschädigt und haben alles vergessen. Atemberaubender See und einmalig schöne Landschaft. Einmal wieder diese unendliche Weite! Herrlich!
Noch 1,5 Stunden Fahrt, dann haben wir es geschafft. Wir sind beim echten Nikita in unserem Feriendorf.
Aber es wird besser ...
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