Dienstag, 13. August 2013

Großraumwagon - authentisches Reisen?


Sonntag, 28. August 2013

Fast 6-stündige Fahrt mit dem öffentlichen Bus von Kurota zurück nach Biisk (über Ongodai und Gorno-Altai) und dann mit dem Zug zurück nach Nowosibirsk und von dort 21h Abfahrt (MESZ 19h, Ortszeit 0.00h)

Gorno Altai


Diesmal fahren wir wieder im Großraumwagon (ca. 50 Pers.), das zweite und letzte Mal. Dann reicht es uns aber auch! Entgegen der Annahme, das diese Art Zug zu fahren besonders authentisch und kommunikativ sein soll, machen wir die Erfahrung, dass sich die Reisenden eher zurückziehen um noch ein kleines bißchen Privatspähre zu erhalten... und genau so ist es bei uns... wir sind froh wenn die Nacht vorbei ist. Zudem habe ich bis Mitternacht einen Russen auf meiner Bettkante am Fußende sitzen, der trotz Aufforderung meinerseits, keine Anstalten macht hochzuklettern. Eigentlich müsste er dies tun, denn über mir ist sein Bett... oben ist es natürlich noch viel heißer... aber was kann ich denn dafür?! Schei... egal, denk ich mir irgendwann, Augenklappe auf, Ohrstöpsel rein, Laken über die Beine, roll mich ein und dreh mich zur Wand... brüllende Hitze, die Luft ist zum schneiden und laut ist es auch noch... irgendwann schlaf ich ein. Und als ich wach werde... na wer sitzt denn da wieder auf der Bettkante... wieder mein Nachbar von oben. Ich weiß seinen Namen nicht. Will ihn auch gar nicht wissen. Alles schläft noch. Er zeigt auf eine große Honiglache vor meinem Bett und gibt mir zu verstehen, dass dieses Glas von oben aus seinem Bett gefallen sei. Er macht keine Anstalten es aufzuwischen. Die Lache ist so dickflüssig das sie sich keinen Zentimeter verändert. Irgendwann als der "Zug erwacht" erhebt sich mein Nachbar von meiner Bettkante, geht weg und kommt auch nicht mehr wieder - obwohl wir noch 3Std zu fahren haben. Die Honiglache hat er mit einer Tüte zugedeckt. Zum Glück ist das Glas nicht zerbrochen.

Großraumwagon - "hot, sticky & stinky"



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